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Freitag, 22. November 2019
Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen!
katzi, 09:34h
Dieser Spruch trifft es meiner Meinung nach ganz gut, wenn man hier in Sambia unterwegs ist, denn es hat immer etwas abenteuerliches. Immer wenn ich hier unterwegs bin, nutze ich die Reisemittel, die hier alle nutzen, die kein eigenes Auto haben, also der Großteil aller Leute. Das sind entweder Busse oder man trampt. Bei den Bussen muss man nochmal unterscheiden. Es gibt große Busunternehmen, die einigermaßen nach deutschen Standards fahren, also einen Fahrplan mit Uhrzeiten und Haltestellen haben, an den sie sich in etwa halten, aber diese Busse sind unverhältnismäßig teuer. Und dann gibt es die Minibusse, bei denen man den Preis durch Verhandlungen senken kann, aber die haben keinen Fahrplan, sondern fahren erst los, wenn der Bus voll ist, also mit mindestens 12 Leuten besetzt, und dann werden unterwegs noch immer Leute aufgesammelt oder abgesetzt. Dadurch wird es fast unmöglich Ankunftszeiten zu schätzen.
Zum Trampen kann ich nicht so viel erzählen, aber das ist hier ein ganz normales Reisemittel und sehr sicher. Man kann sich meist einfach an die Straße stellen, vorbeifahrende Autos anhalten und gegen eine kleine Bezahlung wird man mitgenommen.
Aber was macht das Reisen hier jetzt so besonders? Dass man nie weiß was passiert.
Letztens fuhr ich von Kafue nach Choma. Das sind etwa 250 km, und laut Google Maps brauch man knapp 3 Stunden dafür. Dass diese Berechnung nicht realistisch ist, war mir klar, ich rechnete eher mit 5 Stunden. Als ich in Kafue in einen Minibus stieg ging es erfeulicherweise sehr bald los. Außerdem bekam ich wie so oft einen der beiden Plätze ganz vorne (vermutlich wegen der Hautfarbe). Zunächst verlief die Fahrt ganz normal und sehr ruhig, aber dann wurden wir an einer Routine-Straßenkontrolle angehalten, weil irgendwas mit den Papieren des Fahrers nicht in Ordnung war. Nach 5 Minuten Diskussion des Fahrers mit der Road Patrol ging es dann erstaunlich schnell weiter. Nach etwa einem Drittel der Strecke (in Mazabuka) hielt mein Minibus dann an und mir wurde gesagt, ich solle in einen anderen Minibus einsteigen, dieser würde mich nach Choma bringen. Gesagt getan. Doch bevor die Fahrt weitergehen konnte, durfte ich noch beobachten wie sich der "Callboy", sowas wie der Schaffner, des neuen Busses sich mit einem Betrunkenen prügelte, da dieser mitfahren wollte, aber nicht durfte. Dann ging die Fahrt auch schon weiter. Nach weiteren 60 km hielt mein Bus schon wieder, diesmal in Monze. Dort wurde ich wieder in einen anderen Bus gesetzt, damit ich nach Choma komme. Dieser Bus erinnerte mich an einen typischen amerikanischen Schulbus und ich musste 45 Minuten warten, bis die Fahrt losging. In diesem dritten Bus hatte ich dann auch ein bisschen Platz und musste mir nicht 2 Sitzplätze mit einem weiteren Fahrgast und 3 Rucksäcken teilen. Dafür hielt der Fahrer immer wieder an um seine Einkäufe fürs Abendessen zu machen. Nach 6 Stunden Fahrt in den verschiedenen Bussen kam ich denn endlich müde, hungrig und verschwitzt in Choma an.
Hügelig, gerade, in einem Zustand der als mittelmäßig durchgeht und einspurig: eine klassisch sambische "Autobahn"
Noch ein paar Highlights aus meinen bisherigen Busfahrten:
- ein kleiner Junge kotzt einen Meter von mir entfernt in den Gang des Reisebusses
- ein Minibus riecht extrem nach Hundefutter
- wir sitzen zu viert in der zweiten Reihe des Minibus sehr gequetscht, während in der dritten Reihe nur eine Person sitzt
- bei einem kurzen Stopp erzählt mir "Francis", den ich davor auch noch nicht kannte, seine Lebensgeschichte und dass er gerade auf sein Visum für Kanada wartet (ungefragt)
- wir fahren mit 13 Leuten in einem Achtsitzer und der "Callboy" muss im Auto stehen
- der Fahrer kauft einfach mal 2 lebende Hühner am Straßenrand und packt sie in den Kofferraum
- bei einem Zwischenstopp werde ich unangenehm angequatscht und ausgefragt und erfinde Geschichten (z.B. dass ich aus Tschechien komme) um nicht zu viel Persönliches preiszugeben
Doch trotz aller Hindernisse, Schwierigkeiten und seltsamen Ereignissen bin ich bisher immer gut an mein Ziel gekommen. Und ich lerne immer besser die ganzen Vorkommnisse mit Humor zu nehmen und darüber zu lachen.
Zum Trampen kann ich nicht so viel erzählen, aber das ist hier ein ganz normales Reisemittel und sehr sicher. Man kann sich meist einfach an die Straße stellen, vorbeifahrende Autos anhalten und gegen eine kleine Bezahlung wird man mitgenommen.
Aber was macht das Reisen hier jetzt so besonders? Dass man nie weiß was passiert.
Letztens fuhr ich von Kafue nach Choma. Das sind etwa 250 km, und laut Google Maps brauch man knapp 3 Stunden dafür. Dass diese Berechnung nicht realistisch ist, war mir klar, ich rechnete eher mit 5 Stunden. Als ich in Kafue in einen Minibus stieg ging es erfeulicherweise sehr bald los. Außerdem bekam ich wie so oft einen der beiden Plätze ganz vorne (vermutlich wegen der Hautfarbe). Zunächst verlief die Fahrt ganz normal und sehr ruhig, aber dann wurden wir an einer Routine-Straßenkontrolle angehalten, weil irgendwas mit den Papieren des Fahrers nicht in Ordnung war. Nach 5 Minuten Diskussion des Fahrers mit der Road Patrol ging es dann erstaunlich schnell weiter. Nach etwa einem Drittel der Strecke (in Mazabuka) hielt mein Minibus dann an und mir wurde gesagt, ich solle in einen anderen Minibus einsteigen, dieser würde mich nach Choma bringen. Gesagt getan. Doch bevor die Fahrt weitergehen konnte, durfte ich noch beobachten wie sich der "Callboy", sowas wie der Schaffner, des neuen Busses sich mit einem Betrunkenen prügelte, da dieser mitfahren wollte, aber nicht durfte. Dann ging die Fahrt auch schon weiter. Nach weiteren 60 km hielt mein Bus schon wieder, diesmal in Monze. Dort wurde ich wieder in einen anderen Bus gesetzt, damit ich nach Choma komme. Dieser Bus erinnerte mich an einen typischen amerikanischen Schulbus und ich musste 45 Minuten warten, bis die Fahrt losging. In diesem dritten Bus hatte ich dann auch ein bisschen Platz und musste mir nicht 2 Sitzplätze mit einem weiteren Fahrgast und 3 Rucksäcken teilen. Dafür hielt der Fahrer immer wieder an um seine Einkäufe fürs Abendessen zu machen. Nach 6 Stunden Fahrt in den verschiedenen Bussen kam ich denn endlich müde, hungrig und verschwitzt in Choma an.
Hügelig, gerade, in einem Zustand der als mittelmäßig durchgeht und einspurig: eine klassisch sambische "Autobahn"
Noch ein paar Highlights aus meinen bisherigen Busfahrten:
- ein kleiner Junge kotzt einen Meter von mir entfernt in den Gang des Reisebusses
- ein Minibus riecht extrem nach Hundefutter
- wir sitzen zu viert in der zweiten Reihe des Minibus sehr gequetscht, während in der dritten Reihe nur eine Person sitzt
- bei einem kurzen Stopp erzählt mir "Francis", den ich davor auch noch nicht kannte, seine Lebensgeschichte und dass er gerade auf sein Visum für Kanada wartet (ungefragt)
- wir fahren mit 13 Leuten in einem Achtsitzer und der "Callboy" muss im Auto stehen
- der Fahrer kauft einfach mal 2 lebende Hühner am Straßenrand und packt sie in den Kofferraum
- bei einem Zwischenstopp werde ich unangenehm angequatscht und ausgefragt und erfinde Geschichten (z.B. dass ich aus Tschechien komme) um nicht zu viel Persönliches preiszugeben
Doch trotz aller Hindernisse, Schwierigkeiten und seltsamen Ereignissen bin ich bisher immer gut an mein Ziel gekommen. Und ich lerne immer besser die ganzen Vorkommnisse mit Humor zu nehmen und darüber zu lachen.
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